Freitag 3. Mai
Das Abenteuer beginnt bereits am Freitag Nachmittag auf der Straße. 4 Kanutinnen und 3 Kanuten starten ca 14.00, teils mit Vereinsbus und Trailer, teils mit privat PKW nach Hannoverisch Münden. Staus auf Autobahnen und Straßensperrungen, die manche Navigationsgeräte nicht kennen, zerren an den Nerven. Doch letztendlich kommen wir alle ca 19.00 an und werden herzlich begrüßt in der Jugendherberge im Old Fashion Style mit Anlegestelle direkt an der Weser. Einer von uns übernachtet im Bus auf dem Campingplatz. Zwei Nächte werden wir hier übernachten weil hier in der wunderschöne Fachwerkstadt Hannoverisch Münden "sich die Werra und die Fulda küssen und beide dabei ihre Namen einbüßen müssen". Der Fluss der aus dieser Küßerei entspringt ist bekanntermaßen die Weser.
Vorsorglich wurde für diesen Abend vom Organisator Florian ein Tisch in einem Restaurant vorbestellt und bei einem vorzüglichen Essen werden die letzten Einzelheiten für die nächsten Tage besprochen. Unsere Vorfreude ist groß.
Samstag 4.Mai
Nach einem klassischen, aber guten Jugendherbergs Frühstück ist Abfahrt mit Bus und Trailer um 8.30 nach Bad Soden Allendorf wo wir die Boote um ca 9.45 in die Werra einsetzen. Bereit für das nächste Abenteuer: Schleusung nach ein paar 100 m. Für manche ist sie die erste Schleusung und sie verläuft ohne Probleme, nachdem die zahlreichen Ruderboote und Kajaks mit ein wenig Gerangel endlich in der Schleusenkammer sortiert worden sind.
Ab ca 10.20 geht es unterstützt von einer ordentlichen Strömung durch eine idyllische abwechslungsreiche Landschaft. Trotz der zahlreichen Teilnehmer verteilte sich das Feld der Kanutinnen und Kanuten,so dass man diese in Ruhe genießen kann.
Es geht vorbei an bewaldeten Hügeln, wir passieren Kuh- und Schafweiden, Bienenstöcke neben Strandkörben, fahren unter zahlreichen Brücken und vorbei an einigen Burgen und Aussichtstürmen hoch über uns. Alles in allem ein Traum und viel Abwechslung im Vergleich zur flachen Landschaft im Norden Niedersachsens.
Ziel dieser Tour ist das 20 km entfernte Witzenhausen. Hier kommen wir ca 13.00 an und werden von Hilfskräften des DLRG empfangen die beim Ein und Ausstieg helfen. Auch Mitgliedern des Kanuvereins Witzenhausen helfen tatkräftig beim Boottransport weg von der Ausstiegsstelle.
Die herausragende Organisation dieses Kanu Vereins kann an dieser Stelle nicht genug gelobt werden. Seien es die hochmotiviert Menschen beim Verkauf von sehr, sehr leckeren Bratwürsten, Bier, Kaffee und einer großen Vielfalt an Kuchen, sei es der Transfer nach Bad Soden Allendorf oder die Hilfe am Steg...Alles perfekt und alles sehr hilfreich.!!!
Nach einer stärkenden Pause fahren 3 Personen von uns weiter auf der Werra, die nach weiteren 20 km in Hannoverisch Münden in die Weser mündet. Auf dieser Fahrt befinden sich 2 unkomplizierte Umtragestellen. Die vielfältige Natur, die Sandstein Felsen neben dem Flussbett und eine Fahrt durch eine leichte Sohlgleite machen diese Tour sehenswert und sehr attraktiv.
Hier ist zu erwähnen das nicht nur an den Umtragestellen, nein auf der gesamten Fahrt die Hilfsbereitschaft der Kanutinnen und Kanuten angenehm auffällt.
4 Personen fahren nach der Pause mit dem organisierten Bustranfer zurück nach Bad Soden Allendorf um von dort mit dem Trailer die Boote wieder nach Hannoverisch Münden zu bringen. Zuvor bleibt noch Zeit für eine Besichtigung des kleinen Ortes mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern und einer sehenswerten Kirche mit Café und Garten der zum Verweilen einlädt.
Da an diesem Samstagabend bereits alle Restaurants ausgebucht sind, beschließen wir in der Jugendherberge zu speisen. Doch oh weh, anstelle der angekündigten Gemüsebratlinge gibt es spontan nur Spinat, Kartoffelpüree und Rührei; essbar... aber leider nicht der Hit. Immerhin ein gutes Salatbüfett und wir zehren noch von der leckeren Bratwurst in Witzenhausen am Mittag.
Sonntag 5. Mai 24
Nach dem Packen und einem frühen Frühstück starten wir bei herrlichstem Wetter um 7 Uhr von der Jugendherberge aus zu unserer zweiten Tour auf der Weser. Belohnt werden wir mit einer Ruhe in einer wunderschönen Landschaft in der wir dem Frühling in all seiner Pracht beim Aufwachen zuhören können.
Für diese Sonntagsfahrt haben wir beschlossen in einzelnen Gruppen zu fahren, je nach Geschwindigkeitsniveau und nach den ersten Kilometern haben sich automatisch die Gruppen gebildet.
Die Fahrt ist rasant da die Strömung auf der Weser dieses Jahr sehr stark ist.
Es geht vorbei an kleinen Ortschaften mit Fachwerkhäusern. Wiesen, Feldern und einer abwechslungsreichen hügeligen Natur mit Burgen und Felswänden. Wir sehen eine Vielzahl an Schwänen, Graureiher und Gänsen und Bieberfraßspuren an den Bäumen am Ufer. Auf diesem Abschnitt der Weser gibt es kaum Brücken jedoch passieren wir einige Gierschleusen bei denen Vorsicht geboten ist.
Die Gruppen treffen sich unkompliziert bei Kilometern 28 in Gieselwerder (mit nur 20 Minuten Zeitunterschied) zu einer Proviantpause.
Während dieser Pause an Land kentert leider ein Doppelkajak und wir können anschaulich erleben wie die Theorie,die man im Sicherheitstraining lernt, in der Praxis abläuft. Z.B. wie viel Zeit vergeht zwischen Realisieren was passiert ist und einer Reaktion. Von Land aus war nur der Versuch ein Wurfsack zu werfen möglich. Doch auch hier war eine schnelle Hilfsbereitschaft da und zwei hinzueilende Kanuten im Kajak können die gekenterten Personen sicher an Land bringen.
Nach der Pause nimmt der Wind stark zu und Böen mit Windstärke zwischen 4 bis 6 bremsen das rasante Tempo doch erheblich ab. Je nach Fahrtrichtung der Weser kommt der Wind oft von vorne und die Fahrt ist zeitweise sehr kräftezehrend. Hier bewährt sich das Fahren in der Gruppe. So kann jede und jeder in seinem ganz individuellen Tempo fahren da wir innerhalb der Gruppe aufeinander achten. Auch tröstet die wunderbare Landschaft und das „Bilderbuchwetter“ das immer schöner und sonniger wird. Je näher wir unserem Ziel Beverungen kommen desto mehr prägt die Zivilisation mit kleineren gewerblichen Betrieben das Landschaftsbild.
Letztendlich kommen wir alle glücklich und zufrieden, wenn auch sehr erschöpft zwischen 12.30 h und 13. 00 h in Beverungen an. Bedeutet reine Fahrtzeit für 53 Kilometer in 4,5 bzw. 5 Stunden
Auch hier erwartetet uns eine gute Verpflegung.
Da der Bus bereits am Abend zuvor von Marco nach Beverungen gefahren wurde (ein Bustransfer zurück nach Hannoverisch Münden konnte im Voraus gebucht werden) können wir nach einer Stärkung stolz und zufrieden die Heimfahrt antreten, die reibungslos verläuft.
Fazit: eine gelungene, abwechslungsreiche und sehenswerte Tour. Die trotz der vielen Kilometer, mit ein wenig Training, problemlos gefahren werden kann.
Prädikat: wertvoll und empfehlenswert!!!
Noch zu erwähnen sei:
Die Werraland Rallye wurde dieses Jahr zum 29. Mal vom Kanu Verein Witzenhausen ausgeschrieben.
Die Tour kann im Teilabschnitt ab Bad Soden Allendorf (20 Paddel-km) oder insgesamt von Eschwege bis Witzenhausen gefahren werden (Gesamtstrecke dann 35 Paddel-km)
Der internationale Wesermarathon wurde dieses Jahr zum 52. Mal vom Kanu Verein Hameln ausgeschrieben
Wir sind die Bronzestrecke nach Beverungen mit 53 Kilometer gefahren
Die Silberstrecke nach Holzminden beträgt 80 Kilometer
Die Goldstrecke nach Hameln 135 Kilometer
(Petra)
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